Herbst und Winter, eine Zeit der kalten Hände und Füße. Die Nase läuft, der Hals kratzt. Bellender Husten raubt uns manchmal den Schlaf, der Kopf tut weh, die Glieder schmerzen ….
So schön die Zeit des Rückzugs für das Gemüt und für die Seele auch sein mögen – wir sitzen öfter beieinander, kuscheln und machen es uns gemütlich auf der Couch – so herausfordernd ist sie auch für unsere Gesundheit. Schnell wechseln die Temperaturen, wenn wir von warmen Innenräumen wieder raus ins Kalte müssen. In den öffentlichen Verkehrsmitteln schnupft und niest es rings um uns herum, der Regen durchnässt uns Kleidung und Schuhe und der kalte Wind pfeift um die Ecken. In Kindergarten, Schule und Job fliegen 'Schwärme' von Viren von hier nach da und wer keine gute Abwehr hat, braucht auf das erste Jucken in der Nase nicht lang zu warten.
Für eine gesunde Abwehr können wir im Vorfeld einiges tun.
Ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung, eine Extraportion Vitamin C und Zink täglich und regelmäßige Spaziergänge bei Wind und Wetter wappnen uns ganz gut für die Herausforderungen der kalten Jahreszeit.
Doch was tun, wenn es uns doch erwischt hat?
Alte Hausmittel wie Tees, Umschläge, Salben, Aufgüsse und Bäder können schnell Linderung bringen. Alles, was wir dazu brauchen, finden wir in der Natur und in unserem Küchen-oder Badezimmerschrank.
Hier einige Tipps aus Oma's Hausapotheke:
Bei Schnupfen und Erkältung
Einen Teelöffel Salz und einen Teelöffel Natron in eine Tasse mit lauwarmem Wasser einrühren. Mit einem Wattestäbchen die Naseninnenwände mit der Flüssigkeit betupfen. Danach ein neues Wattestäbchen in Mandelöl tauchen und ebenso die Nasenwände innen damit betupfen.
Dreimal täglich Zitronenwasser oder Salzwasser mit der Nase aufsaugen und die Nase damit spülen.
Bei Kleinkindern hilft eine selbst hergestellte Salbe aus Kakaobutter, Kokosfett oder Wollfett. Zwei Teelöffel davon erhitzen und mit einem Teelöffel Majoran mischen. Durch ein Tuch filtern und erkalten lassen. Mit der Salbe mehrmals täglich die Nasenpartie einreiben.
Ein Heublumen-Fußbad kann den Körper gut durchwärmen. Eine Handvoll Heublumen in einer großen Schüssel oder Eimer mit etwa einem Liter Wasser überbrühen. Auf angenehme Temperatur abkühlen lassen und die Füße ca. 10 Minuten darin baden.
Heißer Lindenblütentee mit Honig, heiße Zitrone mit etwas Essig und Honig oder Brombeerblättertee mit einigen Zwiebeln und Kandis aufgegossen, wärmen den Körper wunderbar von innen.
Bei Halsweh und Heiserkeit
Eine Handvoll Salbeiblätter in einem halben Liter Wasser zum Kochen bringen, ein paar Minuten ziehen lassen und abseihen. Dann einen Esslöffel Honig und einen Esslöffel Essig hinzugeben. Gut vermischen. Mehrmals täglich damit gurgeln.
500 g Rettiche raspeln und mit reichlich Honig mischen. Etwa drei Stunden ziehen lassen und dann die Flüssigkeit auspressen. Den entstandenen Saft löffelweise mehrmals am Tag einnehmen.
Krautwickel von Weißkrautblättern: Grobe Rippen herauschneiden, kurz in kochendes Wasser legen und evtl. mit einem Holz platt walken. Kohlblätter um den Hals legen und mit einem Wolltuch abdecken. Alle 2-3 Stunden erneuern.
Bei Husten
Einen Tee aus 20g Spitzwegerichblättern, 50g Huflattichblättern, 5g Königskerzenblüten, 5g Eibischwurzeln, 5g Veilchenblüten und 5g Anis mischen. Eine Portion mit kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Zwei bis drei Tassen täglich davon trinken.
Hustensaft aus Zwiebeln: In ein gereinigtes Glas abwechselnd Zwiebelscheiben mit einer Schicht (braunem) Zucker bedecken, bis es bis zum Rand gefüllt ist. Das Glas mit einem Deckel verschließen und einige Zeit in den 50-70 Grad warmen Backofen stellen. Den Saft, der sich daraus bildet, esslöffelweise über den Tag verteilt zu sich nehmen.
Hustensirup: Eine Handvoll Spitzwegerichblätter mit einem Liter Wasser aufkochen und ziehen lassen. Den Sud mit 500g braunem Zucker so lange kochen, bis er dickflüssig ist. Mehrmals täglich teelöffelweise einnehmen.
Hustengetränk: 3 Teelöffel Thymian und 3 Teelöffel (gestoßenes) Anis mit ½ Liter kochendem Wasser übergießen. Zugedeckt 3 Minuten ziehen lassen und abseihen. Eine Orange auspressen und den Sud mit dem Saft mischen. Etwas Honig hinzugeben und warm trinken.
Kartoffelwickel: Kartoffeln weich kochen, zerdrücken und noch heiß in ein Baumwolltuch wickeln. So warm wie möglich auf den Brustkorb legen, ein Wolltuch darüber wickeln und über Nacht einwirken lassen.
Bei Fieber
5 Esslöffel Essig mit einem Liter kaltem Wasser mischen. Zwei Baumwolltücher gut damit anfeuchten und um beide Waden wickeln, ca. alle 5 Minuten wechseln.
Wenn das Fieber hoch ist, ggf. ein Wollhemdchen in das Essigwasser tauchen und dies anziehen. Immer wenn es warm geworden ist, wechseln. Füße und Hände warm halten und den Raum frei von Zugluft halten.
Bei Kopfschmerzen
Getrocknete Holunderblüten mit etwas Wein oder Essig anfeuchten und in einem Tuch auf die Stirn legen.
Einen Teelöffel Wacholderbeeren zerkleinern und mit einer Tasse kochendem Wasser aufbrühen.
10 Minuten ziehen lassen, abseihen und dann trinken.
Quark mit etwas frisch geriebenem Meerrettich auf ein Tuch streichen und in den Nacken legen.
Gute Besserung und kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit!
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